Musikalische Leitung: Rolf Ladebusch Von der Gründung 1919 bis 1927 war Frank Sieslack der Obertakelurist. Der strenge Eiswinter 1919 brachte den Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal fast gänzlich zum Erliegen. Genügend Zeit für die Kanallotsen, sich in gemütlicher Runde zu unterhalten und zu singen. Am 18. Februar 1919 gründeten einige von ihnen unter dem Vorsitz des Lotsen Franz Sieslack im Gästehaus zur Kanalmündung in Brunsbüttelkoog einen Lotsengesangverein. Sie gaben sich den Namen "TAKELURE". In den 20er Jahren wurden noch Volkslieder gesungen. Erst in der Folgezeit setzten sich allmählich Shanties durch. Der erste schriftlich erwähnte Dirigent war Herr Wernicke. Er wurde durch den Brunsbüttler Musiklehrer Emil Mahlstedt abgelöst. Beide haben durch ihr Wirken 50 Jahre lang das musikalische Leben der "TAKELURE" beeinflusst. Seit 1972 heißt der musikalische Leiter Rolf Ladebusch. Er machte aus der "TAKELURE" einen vierstimmigen Shanty-Chor. Im Lotsenchor "TAKELURE" singen fahrende Lotsen der Brüderschaften Nord-Ostsee-Kanal I und Elbe, sowie deren Pensionäre. Die Sänger waren alle erfahrene Kapitäne, die viele Jahre zur See fuhren bevor sie Lotsen wurden. Im Lotsengesangverein "TAKELURE" sind derzeit über 200 Mitglieder organisiert, von denen etwa 40 im Lotsenchor singen. Zum Repertoire der "TAKELURE" gehören Shanties, die von der harten Arbeit und dem entbehrungsreichen Leben an Bord der Segelschiffe erzählen: von langen und oft gefährlichen Reisen, von der niedrigen Heuer, von der Sehnsucht nach der Heimat, sowie von den Erinnerungen und Erlebnissen in fremden Häfen. Die Sänger der "TAKELURE" sehen im Shanty ein Stück Kultur aus der Vergangenheit. Ein Kulturgut das sie bewahren und singend erhalten wollen. In der Zeit der Windjammer waren die Schiffe noch nicht mit Dampfpfeifen oder Sirenen ausgerüstet. Akustische Signale bei Nebel und Gefahrensituationen mussten mit einem mechanischen Signalgerät, der sogenannten Takelure, gegeben werden.
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